Donnerstag, 7. August 2014

Vergebliche Suche: Keiner will zur SKG

Eigentlich wollte die SKG Bonsweiher nach dem Abstieg in die Handball-Bezirksoberliga den dünnen Kader aufstocken. Doch es kam für Trainer Hartmut Schulz ganz anders: Kein Neuzugang wurde gefunden und nach Pascal Kärchner (TV Asbach) verließ auch noch kurzfristig Torwart Paul Koch (TV Hemsbach) den Landesliga-Absteiger. Immerhin zeigte sich Nebi Yaman aus der zweiten Mannschaft bereit, bis zum Saisonende auszuhelfen, damit wenigstens zwei Torhüter zur Verfügung stehen. "Es dürfen keine Verletzten kommen, sonst sieht es noch schlechter aus als letzte Saison", sagte Hartmut Schulz.

Schweres Auftaktprogramm
Der Trainer ist weiter mit Eifer bei der Sache, auch wenn die Voraussetzungen alles andere als gut sind. Bereits zum Saisonstart am 21. September gibt es Urlauber. Und das Auftaktprogramm hat es mit dem Heimspiel gegen TuS Griesheim II, beim TV Lampertheim, der vergangene Runde um den Aufstieg kämpfte, und gegen den absoluten Topfavoriten HSG Fürth/Krumbach in sich. "Wenn es schlecht läuft, starten wir mit 0:6 Punkten", warnte Schulz, der dann auch ein mentales Problem befürchtet: "Die Negativserie muss raus aus den Köpfen."
Also will sich die SKG Bonsweiher erst einmal in der Bezirksoberliga konsolidieren und nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. "Wir müssen den Abwärtstrend stoppen", sagte Schulz, der auf einem Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld landen will.
Viele Verhandlungen haben die SKG-Verantwortlichen mit potenziellen neuen Spielern geführt - doch letztlich sei kein einziger Abschluss zustande gekommen. "Es liegt schlicht und einfach daran, dass es im Odenwald zu wenig Spieler gibt", sagte Schulz und führt als Beispiel Handball-Hochburgen wie den TV Fränkisch-Crumbach oder den TV Asbach an, die ebenfalls auf Spielersuche seien. "Diese Vereine haben dann ganz andere finanziellen Möglichkeiten als Bonsweiher", meinte Schulz. In den nächsten Jahren könne es nur noch mit Spielgemeinschaften weitergehen, so Schulz: "Selbst ein Verein wie der TSV Birkenau wird in absehbarer Zeit Spieler brauchen." Besser sei die Situation an der Bergstraße mit vielen attraktiven Standorten von Hemsbach nach Heddesheim - "da geht keiner so schnell in den Odenwald". Sein bundesligaerfahrener Sohn Philipp Schulz ist gerade zum Drittligisten Großsachsen gewechselt.

Spielgemeinschaft abgelehnt
Die SKG Bonsweiher lehnt eine Spielgemeinschaft (noch) ab. Das wurde bei der Generalversammlung, an der auch Hartmut Schulz teilgenommen hat, so entschieden. Daher wird sich in nächster Zeit nichts an der Eigenständigkeit ändern. "Wir müssen es alleine schaffen. Vielleicht können wir übernächste Saison, wenn Jugendspieler herauskommen, wieder angreifen", sagte Schulz, der montags nun auch noch die A-Jugend der JSG Weschnitztal trainiert und damit Peter Berbner unterstützt. Aus dem Nachwuchs kann er aber nur Max Mader und Daniel Crim nach oben ziehen, weil die anderen infrage kommenden Spieler einen anderen Stammverein haben.

Einen neuen Trainer hat die zweite Mannschaft mit Michael Mader erhalten. Der musste nach seinem zweiten Kreuzbandriss seine Karriere beenden und tritt nun die Nachfolge von Sergej Rybakov an. Der Russe ist als Co-Trainer zum TV Asbach gewechselt, wo sein Sohn Dennis Rybakov das Spielertraineramt übernommen hat. Die erste und zweite Mannschaft der SKG trainieren jetzt zusammen, damit auch ein Spiel 6 gegen 6 möglich ist.
Die Stimmung innerhalb der Mannschaft sei nach wie vor in Ordnung. Der harte Kern aus echten Bonsweiherer Spielern halte wie schon beim Abstieg zusammen. Schulz: "Ich habe einen Stamm von sieben bis acht Spielern, auf die ich mich absolut verlassen kann." beg



Quelle: WN/OZ