Montag, 12. August 2013

100 Jahre Treue und Kameradschaft

SKG Bonsweiher: Mit einem kurzweiligen Festabend wird das Jubiläum begangen / Engagierte Mitglieder haben den Verein über viele Widrigkeiten hinweg immer am Leben gehaltenBonsweiher. Einhundert Jahre SKG Bonsweiher – das ist eine Zeitspanne, die sich vor allem jüngere Mitglieder kaum vorstellen können. Um das Bestehen des Vereins über einen solch langen Zeitraum gebührend zu würdigen, trat gleich zu Beginn des Festkommerses am Freitag die Gesangsabteilung auf, die mit volkstümlicher Chormusik die zahlreich erschienenen Gäste schwungvoll auf den Abend einzustimmen.

Geburtstagsständchen: Die Gesangsabteilung der SKG war der erste Gratulant am Festabend zum 100-jährigen Bestehen. Er eröffnete das Kerwewochenende in dem Mörlenbacher Ortsteil. Bilder: Gutschalk
 







Vorsitzender Michael Ruppert sagte, 100-jähriges Bestehen bedeute für ihn fortwährende Treue und Kameradschaft, die in der heutigen Zeit oft unterzugehen drohe. Deswegen sprach er einen großen Dank an all die freiwillig engagierten Helfer im Verein aus.
SKG-Vorsitzender Michael Ruppert
dankte den fleißigen Helfern im Verein.
 
Rope-Skipper aus Fürth
Bernd Ginader übernahm die Moderation des Abends. „Es soll ein kurzweiliger und geselliger Abend werden, er soll dem Beieinandersein dienen und nicht der stundenlangen Übergabe von Ehrungen.“ Mit den Mädchen vom Rope-Skipping des TV Fürth –„Saal huppse“ auf Odenwälderisch – konnte Ginader gleich den ersten sportlichen Programmpunkt des Abends ankündigen.

Lässig, ohne Anzeichen von Anstrengung, zeigten die Mädchen, wie vielseitig das allseits bekannte Seilspringen sein kann. Mit akrobatisch anmutenden Figuren, einzeln und zu zweit durch das Seil springend, aus dem Handstand beginnend, rückwärts vorwärts, seitwärts oder einbeinig, hatte sich die Gruppe einiges einfallen lassen, um die Zuschauer zu beeindrucken. Manchmal erinnerte die Aufführung sogar mehr an Tanz als an Sport, besonders in den oft perfekt synchron abgestimmten Teilen des Auftritts.

Nun begann Bernd Ginader mit einer kleinen Zeitreise von der Vereinsgründung bis zum heutigen Tag, die sich als roter Faden durch den gesamten Verlauf der Veranstaltung zog. Wie lange 100 Jahre wirklich sind, ließ sich anhand der bebilderten Präsentation erahnen, die der Moderator dafür vorbereitet hatte. Auf schwarz-weißen Bildern waren die ersten festgehaltenen Momente des Vereins zu sehen. Wie schwer es die Sportler in den Anfangszeiten hatten, erzählte Ginader an einem Beispiel. Wurde eine Turnveranstaltung außerhalb des Ortes besucht, so war es durchaus üblich, morgens zu Fuß zur Austragungsstätte zu laufen, dort dann vorzuturnen und abends sogar wieder heimzulaufen.
 
Tolle Jugendarbeit
„100 Jahre ist ein stolzes Jubiläum. Es zeigt, dass selbst unter widrigen Umständen, wie zum Beispiel den beiden Weltkriegen Menschen trotz schwerer Stunde Mut gezeigt haben und ihr Schicksal selbst in die Hand genommen haben“, sagte Mörlenbachs Bürgermeister Lothar Knopf. Er dankte allen Mitwirkenden im Verein und lobte die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Dem stimmte auch Ortsvorsteher Peter Kuglmann zu, der die hervorragende Jugendarbeit der SKG lobte.

Kreisbeigeordneter Volker Buser lieferte einen kleinen Rückblick: Es seien 100 Jahre Vereinsgeschichte mit vielen Höhen und Tiefen gewesen. „Der Sport hat viele Gesichter, er hat ein strahlendes Gesicht, was sich dann zeigt, wenn beispielsweise große Ereignisse abgehalten werden. Sport hat auch ein verhüllendes Gesicht, weil man oft nicht sieht, wie viel Aufwand hinter den Kulissen betrieben wird.“ All die einschneidenden Ereignisse der Weltgeschichte formten den Verein zu dem, was er heute ist.

Sportkreisvorsitzender Günther Bausewein hatte auch ein paar Besorgnis erregende Bilanzen für die Gäste. So wurde in den letzten Jahren ein großer Rückgang bei den freiwilligen Helfern, die für das Bestehen eines Verein so elementar wichtig sind, verzeichnet. Jedoch habe der SKG Bonsweiher auf der anderen Seite großen Zuwachs im Senioren-Sport und er stellte das breit gefächerte Angebot des Vereins heraus. Gemeindevertreter-Vorsitzender Peter Ohlig lobte die Zusammenarbeit des Vereins mit der Gemeinde Mörlenbach. „Eine Gemeinde ohne einen Verein ist nichts, andersrum auch nicht, Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu einem solch langjährigen Bestehen“.

Der Vorsitzende des TV Reisen, Knut Roggatz sprach auch im Namen der Ortsvereine Grüße und Anerkennung aus. „Über rund vier Generationen sind Werte wie Gemeinschaftssinn weitergegeben worden“.

Das Zusammenlegen der Jugendarbeit mit umliegenden Vereinen sei ein großer Schritt nach vorn gewesen. Über viele Jahre sei es gelungen, Handball zusammen mit anderen Vereinen zu einem Premiumsport zu machen. „Bonsweiher kann froh sein, eine so aktive Gemeinschaft zu haben.“
 
SVG-Sportakrobatinnen
Ein Höhepunkt Abends waren die Akrobatinnen des SVG Nieder-Liebersbach. In exotischen Outfits brachten sie die Zuschauer mit Saltos, zwei Meter hohe Figuren, bei denen sich drei Akrobatinnen gegenseitig in die Höhe hoben, zum Staunen. Stets im Einklang mit der Musik verbogen sich die Sportlerinnen scheinbar schwerelos in atemberaubende Figuren, landeten jedoch stets wieder sicher auf ihren Füßen. Sogar auf nationaler Ebene konnten die Sportlerinnen schon Erfolge bei den deutschen Juniorenmeisterschaften erzielen.

„Mit 460 aktiven Mitgliedern ist der SKG Bonsweiher ein Verein, der lebt“, schloss Ginader seinen Vortrag. Am Schluss gab es noch ein A-capella-Geburtstagsständchen der Gesangsabteilung des Vereins mit besten Wünschen für das Fortbestehen für den Verein. Mit so viel Motivation kann das ja nicht schief gehen. maro

Quelle: WN/OZ