Geburtstagsständchen: Die Gesangsabteilung der SKG war der erste Gratulant am
Festabend zum 100-jährigen Bestehen. Er eröffnete das Kerwewochenende in dem
Mörlenbacher Ortsteil. Bilder: Gutschalk |
Vorsitzender Michael Ruppert sagte, 100-jähriges Bestehen bedeute für ihn fortwährende Treue und Kameradschaft, die in der heutigen Zeit oft unterzugehen drohe. Deswegen sprach er einen großen Dank an all die freiwillig engagierten Helfer im Verein aus.
SKG-Vorsitzender Michael Ruppert dankte den fleißigen Helfern im Verein. |
Bernd Ginader übernahm die Moderation des Abends. „Es soll
ein kurzweiliger und geselliger Abend werden, er soll dem Beieinandersein dienen
und nicht der stundenlangen Übergabe von Ehrungen.“ Mit den Mädchen vom
Rope-Skipping des TV Fürth –„Saal huppse“ auf Odenwälderisch – konnte Ginader
gleich den ersten sportlichen Programmpunkt des Abends ankündigen.
Lässig, ohne Anzeichen von Anstrengung, zeigten die
Mädchen, wie vielseitig das allseits bekannte Seilspringen sein kann. Mit
akrobatisch anmutenden Figuren, einzeln und zu zweit durch das Seil springend,
aus dem Handstand beginnend, rückwärts vorwärts, seitwärts oder einbeinig, hatte
sich die Gruppe einiges einfallen lassen, um die Zuschauer zu beeindrucken.
Manchmal erinnerte die Aufführung sogar mehr an Tanz als an Sport, besonders in
den oft perfekt synchron abgestimmten Teilen des Auftritts.
Nun begann Bernd Ginader mit einer kleinen Zeitreise von
der Vereinsgründung bis zum heutigen Tag, die sich als roter Faden durch den
gesamten Verlauf der Veranstaltung zog. Wie lange 100 Jahre wirklich sind, ließ
sich anhand der bebilderten Präsentation erahnen, die der Moderator dafür
vorbereitet hatte. Auf schwarz-weißen Bildern waren die ersten festgehaltenen
Momente des Vereins zu sehen. Wie schwer es die Sportler in den Anfangszeiten
hatten, erzählte Ginader an einem Beispiel. Wurde eine Turnveranstaltung
außerhalb des Ortes besucht, so war es durchaus üblich, morgens zu Fuß zur
Austragungsstätte zu laufen, dort dann vorzuturnen und abends sogar wieder
heimzulaufen.
„100 Jahre ist ein stolzes Jubiläum. Es zeigt, dass selbst
unter widrigen Umständen, wie zum Beispiel den beiden Weltkriegen Menschen trotz
schwerer Stunde Mut gezeigt haben und ihr Schicksal selbst in die Hand genommen
haben“, sagte Mörlenbachs Bürgermeister Lothar Knopf. Er dankte allen
Mitwirkenden im Verein und lobte die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Dem
stimmte auch Ortsvorsteher Peter Kuglmann zu, der die hervorragende Jugendarbeit
der SKG lobte.
Kreisbeigeordneter Volker Buser lieferte einen kleinen
Rückblick: Es seien 100 Jahre Vereinsgeschichte mit vielen Höhen und Tiefen
gewesen. „Der Sport hat viele Gesichter, er hat ein strahlendes Gesicht, was
sich dann zeigt, wenn beispielsweise große Ereignisse abgehalten werden. Sport
hat auch ein verhüllendes Gesicht, weil man oft nicht sieht, wie viel Aufwand
hinter den Kulissen betrieben wird.“ All die einschneidenden Ereignisse der
Weltgeschichte formten den Verein zu dem, was er heute ist.
Sportkreisvorsitzender Günther Bausewein hatte auch ein
paar Besorgnis erregende Bilanzen für die Gäste. So wurde in den letzten Jahren
ein großer Rückgang bei den freiwilligen Helfern, die für das Bestehen eines
Verein so elementar wichtig sind, verzeichnet. Jedoch habe der SKG Bonsweiher
auf der anderen Seite großen
Zuwachs im Senioren-Sport und er stellte das breit gefächerte Angebot des
Vereins heraus. Gemeindevertreter-Vorsitzender Peter Ohlig lobte die
Zusammenarbeit des Vereins mit der Gemeinde Mörlenbach. „Eine Gemeinde ohne
einen Verein ist nichts, andersrum auch nicht, Zusammenarbeit ist der Schlüssel
zu einem solch langjährigen Bestehen“.
Der Vorsitzende des TV Reisen, Knut Roggatz sprach auch im
Namen der Ortsvereine Grüße und Anerkennung aus. „Über rund vier Generationen
sind Werte wie Gemeinschaftssinn weitergegeben worden“.
Das Zusammenlegen der Jugendarbeit mit umliegenden Vereinen
sei ein großer Schritt nach vorn gewesen. Über viele Jahre sei es gelungen,
Handball zusammen mit anderen Vereinen zu einem Premiumsport zu machen.
„Bonsweiher kann froh sein, eine so aktive Gemeinschaft zu
haben.“
SVG-Sportakrobatinnen
Ein Höhepunkt Abends waren die Akrobatinnen des SVG
Nieder-Liebersbach. In exotischen Outfits brachten sie die Zuschauer mit Saltos,
zwei Meter hohe Figuren, bei denen sich drei Akrobatinnen gegenseitig in die
Höhe hoben, zum Staunen. Stets im Einklang mit der Musik verbogen sich die
Sportlerinnen scheinbar schwerelos in atemberaubende Figuren, landeten jedoch
stets wieder sicher auf ihren Füßen. Sogar auf nationaler Ebene konnten die
Sportlerinnen schon Erfolge bei den deutschen Juniorenmeisterschaften
erzielen.
„Mit 460 aktiven Mitgliedern ist der SKG Bonsweiher ein
Verein, der lebt“, schloss Ginader seinen Vortrag. Am Schluss gab es noch ein
A-capella-Geburtstagsständchen der Gesangsabteilung des Vereins mit besten
Wünschen für das Fortbestehen für den Verein. Mit so viel Motivation kann das ja
nicht schief gehen. maro
Quelle: WN/OZ
Quelle: WN/OZ