SKG Bonsweiher muss sich nach einer starken ersten Hälfte mit einem
31:31-Unentschieden in Lampertheim begnügen / Der Punkt hilft keinem so richtig
weiter
Lampertheim. „Dieses Ergebnis hilft keinem von uns weiter.“ Der
Trainer des Handball-Landesligisten SKG Bonsweiher, Christoph Fraefel, konnte
sich nicht freuen über das 31:31-Unentschieden beim TV Lampertheim. Zu nah war
sein Team dran am fest vorgenommenen Sieg, der zwei Sekunden vor Schluss
verpasst worden war, als der Gastgeber seinen letzten Angriff durch den besten
Werfer Troy Sosebee über Rechtsaußen abschloss. Mit diesem Ergebnis verbleibt
die SKG punktgleich mit der HSG Stockstadt/Mainaschaff auf dem zehnten
Tabellenplatz, der eventuell nicht zum Klassenerhalt reicht; der TV Lampertheim
schaffte es nicht, zum unteren Tabellenmittelfeld nennenswert anzuschließen.
Dabei war die SKG Bonsweiher nach einer souveränen Leistung im ersten
Durchgang mit einem komfortablen 13:19-Vorsprung in die Kabine gegangen. Nach
ausgeglichenem Spielbeginn setzten sich die Stärken der SKG zwischen der 8. und
der 15. Minute durch, als sie über ein 5:4 zu einer 11:9-Führung kam. In einer
kompakten Mannschaft stachen besonders Torwart Eric Fremr und Rückraumspieler
Emin Halac hervor. Schlitzohrig spitzelte Pascal Kärchner seinem Gegenspieler
den Ball aus den Händen und erhöhte nach einem Schnellangriff auf 16:10 (25.).
In Unterzahl markierte die Fraefel-Truppe die Halbzeitführung.
„Wir
haben nur wenige Fehler gemacht, das sieht gut aus, jetzt müssen wir das Spiel
nur noch durchbringen“, war Michael Ginader von der SKG recht zuversichtlich in
der Halbzeitpause. „Wir wussten, dass wir die ersten zehn Minuten der zweiten
Halbzeit überstehen müssen, weil der TVL Druck machen würde“, sagte Fraefel nach
der Partie. Aber einmal mehr zeigte seine Truppe ihr Janusgesicht. Der TV
Lampertheim hatte den Rückstand bereits vier Minuten nach Wiederanpfiff auf
16:20 verkürzt und kam bei eigener Unterzahl sogar auf 18:20 heran. Die Gäste
berappelten sich und stellten bis zur 40. Minute die Fünf-Tore-Führung mit dem
18:23 wieder her. Doch acht Minuten später hatten die Spargelstädter trotz vier
Strafminuten zum 24:25 aufgeschlossen. Als in der 50. Minute mit dem 25:25
erstmals der Ausgleich fiel, wusste jeder in der bis auf den letzten Platz
besetzten Jahn-Halle, dass er einen echten Handball-Krimi erleben würde. Zwar
konnten die Gäste nicht mehr als ein Tor vorlegen, verhinderten aber einen
eigenen Rückstand bis zum Schluss. Die spielentscheidende Szene ereignete sich
beim Stande von 31:30 für die SKG in der 58. Minute. Christian Mader soll beim
Abwehrversuch durch den Kreis gelaufen sein und wurde mit einer zweiminütigen
Zeitstrafe belegt. „Das hat uns das Genick gebrochen“, sagte Fraefel. Nach einer
Auszeit setzte der TVL alles auf eine Karte, brachte den sechsten Feldspieler
und wurde durch den Ausgleichstreffer Sekunden vor Schluss belohnt. SKG
Bonsweiher: Fremr, Fries, Benz (4), B. Brehm, Kärchner (5), Heinzelbecker (7),
J. Brehm (0/5), Freund, Bangert, C. Mader (1), M. Mader (3), Sandu (1), Halac
(4), Bürner (1). uf
Christoph Fraefel, Trainer SKG Bonsweiher: „Die
Mannschaft hat in der ersten Halbzeit eine hervorragende Leistung gezeigt, an
die sie nun anknüpfen muss. Zu viele unnötige und leichtsinnige Fehler haben uns
auch in dieser Partie den Punkt gekostet. Bei uns waren es schließlich die Summe
an Kleinigkeiten, angefangen von der Torwartposition, wo es im zweiten Durchgang
nicht mehr gelungen war, auch einmal eine hundertprozentige Chance des Gegners
zu stechen und so der Mannschaft Schub zu geben, wie auch in der Offensive, wo
oft der Mannschaftsdienlichkeit der Vorzug vor der Kaltschnäuzigkeit gewährt
wurde. Auf der anderen Seite habe ich eine klare Leistungssteigerung der
Mannschaft gegenüber den letzten Spielen gesehen. Nun haben wir noch drei
Heimspiele und zwei Auswärtsspiele, die wir nutzen wollen, um den Klassenerhalt
aus eigner Kraft zu schaffen.
Hartmut Schulz, Nachfolger von Christoph
Fraefel in der kommenden Saison: „Im zweiten Durchgang haben die einfachen Tore
aus dem Rückraum gefehlt. In der Abwehr hat das Team einige dumme Gegentreffer
zugelassen, was auch daran lag, dass nicht gut genug verschoben wurde. Der TV
Lampertheim hat seinen psychologischen Vorteil genutzt, als er den Rückstand
verkürzt hatte. Dennoch hat das Team in diesem Spiel Willen gezeigt und bis zum
Ende gekämpft.“
Quelle: WN/OZ
Datum:
26.03.2013 16.44